Botox in der Hernienchirurgie
Botulinum toxin A ist ein neurotoxisches Protein das vom Bakteriums Clostridium botulinum ausgeschieden wird. Seine
Botox in der Hernienchirurgie
Botulinum toxin A ist ein neurotoxisches Protein das vom Bakteriums Clostridium botulinum ausgeschieden wird. Seine Wirkung beruht auf einer Hemmung der Erregungsübertragung von den Nervenzellen zur Muskulatur und führt somit zu einer vorübergehenden Muskellähmung.
Diesen Effekt macht man sich in der ästhetischen Medizin seit Jahrzehnten zu nutzen um z.B. Hautfalten vorzubeugen. Aber auch in der Therapie von verschiedenen neuromuskulären Erkrankungen findet Botulinum toxin A seit Jahren Anwendung.
Die Verwendung von Botox
Die Verwendung von Botulinum toxin A erfolgt dabei in der Regel im Off-Label-Use. Das bedeutet, dass ein Medikament nicht ausdrücklich zur Anwendung bei einer bestimmten Erkrankung zugelassen ist, oder die Zulassung noch nicht abgeschlossen ist. Die Verfahren sind dennoch erprobt und sicher.
Zur präoperativen Vorbereitung vor geplanten großen Narbenbruch-Operationen wurde die Verwendung erstmals 2006 beschrieben. Narbenhernien sind häufige Komplikationen nach chirurgischen Eingriffen in der Bauchhöhle und treten bei bis zu 30% aller Patienten auf.
Botox in der Hernienchirurgie ist erwiesenermaßen sicher!
Mittlerweile gibt es weltweit über 600 Studien die die Anwendung von Botulinum toxin A in der Hernien Chirurgie als sicher und effektiv beschreiben. Neben Faktoren, die Patienten selber beeinflussen können, wie Raucherentwöhnung vor der Operation und Gewichtsreduktion, ist die Verwendung von Botulinum toxin A ein wichtiges Hilfsmittel bei der Behandlung von großen Narbenhernien um ein gutes postoperatives Ergebnis zu erzielen.
Ziel der chirurgischen Therapie eines Narbenbruches ist ein spannungsfreier Verschluss der Bauchdecke mit einem speziellen Nahtverfahren. Zusätzliche wird die Bauchdecke mit einem Kunststoffnetz verstärkt. Durch gezielte Injektion von Botulinum toxin A in die seitliche Bauchmuskulatur einige Wochen vor der geplanten Operation kommt es zu einer vorübergehenden Lähmung dieser Muskulatur, wodurch der spannungsfreie Verschluss bei der Operation leichter erreicht werden kann. Außerdem berichteten einige Studien über weniger postoperative Schmerzen der Patienten.
Mögliche Nebenwirkungen
Die Nebenwirkungen der Behandlung sind dabei relativ gering. Leichter Husten oder Schnupfen, Rückenschmerzen und Blähungen können nach der Behandlung vorübergehend auftreten.
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